- Südböhmisches Theater
- Ballett
- Schlüssel von nirgendwoher
Petr Zuska
Taneční divadlo Petra Zusky
Premiere 23. 3. 2018
Als zweite Premiere dieser Saison führt das Ensemble ein den Abend füllendes Ballett des Choreographen, Tänzers und künstlerischen Leiters des Balletts des Nationaltheaters in Prag, Petr Zuska, auf. Wir freuen uns sehr, dass Petr Zuska unserer Bitte, für unser Ensemble eine eigene Choreographie zu entwickeln, nachgekommen ist; diese wird ihre Premiere im März 2018 auf der Bühne des Kulturhauses Metropol feiern. Petr Zuska hat bereits bei der Aufführung seiner Choreographie „Les bras de mer“ sowie der Choreographie von „Maries Traum“ mit uns zusammengearbeitet. „Maries Traum“ war Teil des komponierten Abends „Bez gravitace“ / „Schwerelos“. Die Zuschauer in Budweis hatten außerdem die Gelegenheit, einer seiner letzten Arbeiten mit Namen „Route 50“ als Programmpunkt der festlichen Balettgala Nr. 1 im Oktober 2016 zu sehen, als sie in Tschechien Premiere hatte.
Mein neues abendfüllendes Tanztheater KLÍČE ODNIKUD (SCHLÜSSEL VON NIRGENDWOHER) stützt sich auf einen scharfen Kontrast zwischen zwei sehr unterschiedlichen Musikwerken. Es handelt sich um Kompositionen zweier genialer, unvergleichlicher tschechischer Komponisten, Requiem von Antonín Dvořák und die Klavierlyrik von Leoš Janáček. Während das erste Werk eine „hohe“ spirituelle Sinfonie- und Vokalmusik darstellt, handelt es sich beim zweiten um ein „bloßes“, scheinbar einsames Klavierspiel. Dvořák komponierte sein Requiem zu einer Zeit, zu der er künstlerisch neue Wege ging. Obwohl es sich grundsätzlich um eine Totenmesse handelt, ist diese Komposition keine direkte Reaktion auf eine persönliche Tragödie (wie es zum Beispiel bei Stabat mater der Fall war), sondern eher eine grandiose Verherrlichung Gottes. Sie ist durchdrungen von der Essenz der ewigen Frage nach dem Sinn des menschlichen Seins und der Existenz im Allgemeinen und nicht zuletzt vom Glauben sowie von der Hoffnung auf das sich stets erneuernde Leben. Demgegenüber entspringen Janáčeks Klavierzyklen (V mlhách/Im Nebel, Po zarostlém chodníčku/Auf verwachsenem Pfade oder Sonáta es moll „Z ulice“/Sonate s-Moll „Von der Straße“) den verzweifelsten Perioden im Leben des Komponisten, als neben mehreren beruflichen – aus der damaligen Sicht gesehen – Rückschlägen, seine einundzwanzigjährige Tochter Olga starb. Sie sind daher eine sehr persönliche, zarte, aber zugleich auch dynamische und herzzerreißende Angelegenheit. Meine eigene abendfüllende „choreografische Variation“ auf die oben genannten Themen schöpft Inspiration aus einem vor Kurzem getätigten Besuch im heute bereits völlig verlassenen Haus meiner Großeltern. Dieses Haus wurde mehrere Jahrzehnte von einer einsamen Frau bewohnt, die dort auch allein verstarb. Eine verzweifelte und verwirrte Seele, die in ihrer eigenen Welt voller Angst und Grauen gefangen und vor ihrer Umgebung abgeschnitten war – und der nicht zu helfen war. Umgeben von Dunkelheit voll angreifender Dämonen und zugleich von Bündeln pedantisch und präzise beschrifteter Schlüssel. Meine Tante, der mein neues Opus gewidmet ist … das ewige Licht leuchte ihr!
/ Petr Zuska
- Choreographie
- Petr Zuska
- Bühne
- Jan Dušek
- Kostüme
- Pavel Knolle
- Light design
- Petr Zuska
- Petr Baštýř
- Sound Design
- Zbyněk Perla
- Assistenten
- Béla Kéri Nagy
- Zdeněk Mládek
- Inspizient
- Michaela Freudenschussová
Interpreten
- SIE, die Tänzerin
- Petronela Bogdan
- SIE, die Pianistin
- Božena Steinerová
- Mutter
- Petronela Bogdan
- Vater
- Sebastiano Mazzia
- Freund
- Paolo Terranova
- SIE
- Petronela Bogdan
- Jana Pelcová
- Shino Fujji
- Mai Iwamoto
- Sebastiano Mazzia
- Paolo Terranova
- František Vlček
Video
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